„Flinke Eichhörnchen“ am Waldspielplatz Welschneudorf

13 Vorschulkinder aus der Gruppe der „Flinken Eichhörnchen“ sowie ihre Erzieherinnen Gerlinde Labonte und Michaele Stetenfeld  fanden einen großen Vogel, ein schlankes Raubtier und ein Eichhörnchen auf einer Bank am Waldspielplatz Welschneudorf. Die Kinder vermuteten einen Marder und einen Raubvogel. Dass der Baummarder und der Habicht die größten Feinde des Eichhörnchens sind, klärte Ute Klapthor vom „NABU Montabaur und Umgebung“ im Gespräch. Das Maskottchen der Gruppe, ein „Kuscheleichhörnchen“, trugen die Kinder in einem Strickkobel mit sich.

 

Viele besondere Eigenschaften bedingen, dass Eichhörnchen trotz ihrer Feinde so häufig vorkommen. Das Eichhörnchen ist leicht, ein Vorschulkind dürfte im Vergleich der Körperlängen nur so viel wiegen wie ein bis zwei Päckchen Zucker und es müsste drei Meter weit springen können bzw. 15 Meter von Ast zu Ast.  Die Kinder probierten die Sprünge aus und mussten feststellen, dass sie aus dem Stand höchstens zwei Meter weit springen können, der 15-Meter-Sprung erwies sich als unerreichbare Leistung. Eichhörchen sind flink auf dünnen Ästchen unterwegs und entkommen sehr häufig ihren Feinden auch mithilfe des Schwanzes, der die weiten Sprünge sicher steuert. Die Kinder waren erstaunt, dass Eichhörnchen bis zu acht verschiedene Kobel bauen - das sind Eichhörnchennester in luftiger Baumhöhe.  Sie nutzen sie als Versteck und um Feinden zu entkommen.

 

Auf dem Weg zu einem Totholzstapel am Waldrand entdeckten die Kinder viele Spuren von Eichhörnchen, zum Beispiel unzählige angeknabberte Fichtenzapfen. Ein Tier wurde auch gesichtet. Unter den Naturmaterialien entdeckten die Kita-Kinder viele geeignete Baumaterialien für den Bau eines Eichhörnchenkobels. Dabei machten sie erstaunliche Entdeckungen: Spinnen mit ihren Netzen, ein kleines Ameisennest unter der Borke eines Baumstumpfs mit Eiern, Larven und Puppen, eine Schmetterlingspuppe unter dem Moos, Asseln und vieles mehr. Mit den Lupen konnten sie auch interessante Details an Pflanzen erkennen, die zuvor am Wegrand gefunden und bestimmt wurden.

 

Wie laut der Frühsommerwald ist, zeigte sich beim Lauschen. Sang da nicht ein Amselmann rechts vom Weg und antwortete nicht der Rivale von links mit lautem Gesang. War der nächste „Sänger“ ein Rotkehlchen, eine Meise oder ein Kuckuck?

 

Zurück am Waldspielplatz beschäftigte sich die Gruppe mit dem Kuckuck, der seine Eier anderen Vogeleltern unterschiebt und diese das Brutgeschäft erledigen lässt. Beweis war ein Nest, das Ute Klapthor, wie auch die Tierpräparate, aus dem NABU-Naturschutzzentrum „Alte Schule“ in Holler mitgebracht hatte. Neben kleinen Eiern von Rotkehlchen konnten die Kinder ein etwas zu groß geratenes Ei erkennen, ein Kuckucksei.