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Frühlingsboten in Sicht: NAJU im Februar

Amselmännchen singen morgens wieder, das hatten sie den ganzen Winter nicht getan. Kranichzüge wurden über dem Westerwald gesichtet und Schneeglöckchen zeigen sich in den Gärten. Sind auch im Pflanzenzreich Frühlingsboten in Sicht?

 

In zwei Gruppen erforschten 27 Kinder der Naturschutzjugend (NAJU) Unterwesterwald Funde aus dem Garten, zunächst Bärlauch- und Schneeglöckchenzwiebeln. Einige der Bärlauchzwiebeln zeigten zwar reichlich Wurzeln, aber noch keine grünen Triebe, andere hatten ihren Spross lang aus der Erde gestreckt, so dass die Sonne schon grüne Blattspitzen verursacht hatte. Die Schneeglöckchen entwickelten sich nach der Schneeschmelze schnell, die Blätter und sogar Blütenknospen waren deutlich zu sehen.

 

Eingeweichte Linsen als Beispiel für Samen, die nach der Winterruhe quellen und keimen zeigten beim genauen Hinschauen den Keimling, der zur Pflanze heranwächst. Dass in einem kleinen Samen so viel Energie steckt, dass die neue Pflanze zunächst ohne Sonnenlicht auskommt, machen wir Menschen uns ja gerne zunutze, wenn wir zum Beispiel Linsensuppe essen. Im Freien, rund ums Naturschutzzentrum, suchten die NAJUs nach weiteren Frühlingsboten. Sie lernten unter anderem bei einem Laufspiel Amphibien kennen und hielten sich dabei warm und beweglich.

 

Die NAJU-Maxis beschäftigten sich zudem, zunächst anhand topographischer Karten, mit den Gewässern rund um Holler. Schon vor 1820 hatten frühere Generationen das Wasser in Gräben geleitet und später sogar verrohrt, so dass der Ort weniger hochwassergefährdet war, Häuser und Wege gebaut und die Böden landwirtschaftlich genutzt werden konnten. Sinkende Grundwasserspiegel und Überschwemmungen, verstärkt durch den Klimawandel, zeigen jedoch heute wie wichtig die Zurückhaltung und Versickerung des Oberflächenwassers in der Fläche ist. Zudem bedeutet eine gute Gewässerstruktur mit flachem Profil, Windungen, unterschiedlichen Substraten und Gehölzsäumen, dass im Gewässerökosystem gute Bedingungen für Lebewesen, wie Fische, Libellen und Insektenlarven herrschen.

 

Bereits beim Januartreffen hatten die NAJU-Maxis am Bach entlang der Gelbachstraße über seine Defizite und Entwicklungsmöglichkeiten diskutiert. Nun konnten die Überlegungen zur Gewässerproblematik, insbesondere der dort sichtbaren Schaumbildung und dem ausgebaggerten, unbewohnt aussehenden Bachboden, fortgeführt werden. Mit einem Spiel wurde den Kindern veranschaulicht, wie geradlinig und schnell sich Wasserteilchen in einem geraden Bachlauf bewegen und wie intensiv sie in gewundenen Bachläufen verwirbelt und durchmischt werden und die Fließgeschwindigkeit sich verringert. Folgen sind zum Beispiel mehr Sauerstoff aus der Luft im Wasser, mehr chemische (aerobe) Abbauprozesse, bessere Bedingungen für Lebewesen, so dass die Selbstreinigung funktioniert.

 

Die Planung und Durchführung lag in den bewährten Händen von Michaela Teusch und Ute Klapthor, Cheyenna Struck und Katharina Hutgens unterstützten kompetent und mit Spaß beide Gruppentreffen.