Die Libelle ist eine Freundin der „Raupe Nimmersatt“ und jedem KITA-Kind bekannt. Sie, genauer gesagt die Prachtlibelle, legt ihre Eier an Pflanzen in fließenden Gewässern ab, daraus schlüpfen dann die Larven. Diesen spannenden Lebensraum finden die Kinder der KITA St. Antonius Niederelbert direkt vor der KITA-Tür. Der Weiherhellbach schlängelt sich durch das Bachtal, das Wasser ist klar, riecht gut, auf den ersten Blick waren darin keine Tiere zu sehen.
Neugierig auf die Lebensgemeinschaft der Libellenlarve suchten acht Gruppen der Vorschulkinder den Bachgrund mit Sieben ab. Die KITA hatte den Kindern zum Abschluss der KITA-Zeit Kescher geschenkt. Leonie Böcker (Kita Leitungsteam) und die Erzieherinnen unterstützten die Kinder mit Begeisterung. Schnell zappelten die ersten Bachflohkrebse in den Sieben. An den Steinen krochen Plattwürmer, die vorsichtig mit Pinselchen in helle Gefäße abgestreift wurden. Ute Klapthor vom NABU Montabaur und Umgebung hatte zusammen mit Natali Körber Lupen mitgebracht und Sortiergefäße mit Abbildungen versehen. Unter der Lupe zeigten die Tiere scheinbar schielende Augen und Öhrchen, die sie als Dreiecksstrudelwürmer kennzeichnen.
Der Blick durch die Lupen lohnte sich auch bei Objekten, die am Bachgrund lagen. Viele Zweige oder Steinchen waren zu köcherartigen Gebilden zusammengefügt. Aus manchem Köcher schaute der Kopf der Köcherfliegenlarve. Im fließenden Bach müssen sich die Insektenlarven entweder an Pflanzen oder Steinen festkrallen, sich in Köchern verkriechen oder andere Möglichkeiten finden, nicht von der Strömung weggerissen zu werden. Da lebt die „Raupe Nimmersatt“ auf ihrem Ästchen in einem einfacheren Umfeld.
Die Lebensgemeinschaft am Bachgrund, von der nur einige der gefundenen Tiere genannt wurden, trägt entscheidend zur Selbstreinigung des Gewässers bei. Fische, wie zum Beispiel der Lachs, der vor hundert Jahren die Nebenflüsse der Rheins bevölkerte, benötigen saubere Bäche für die Entwicklung der Jungfische. Intakte Gewässer gehören zu einer gesunden Umwelt für unsere Kinder.
Am Ende hatten zwar einige Kinder nasse Stiefelchen, der Regen der vergangenen Tage hatte den Bach anschwellen lassen. Trotzdem starteten die Kinder erfüllt mit den schönen Erlebnissen in den späten Abend. Als letzter Programmpunkt stand die Übernachtung in der KITA an.