Viel gelernt beim Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs

Bei Exkursionen oder der Kinder- und Jugendarbeit des NABU steht ein interessantes Programm aber auch die Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an erster Stelle. Schließlich sollen alle zusammen einen guten Tag haben und danach wieder wohlbehalten mit schönen Erinnerungen nachhause gehen. Damit das gewährleistet ist, gab’s kürzlich einen Erste-Hilfe-Kurs in Kooperation mit dem DRK.

 

Der Kurs im NABU-Naturschutzzentrum „Alte Schule“ in Holler war ausgebucht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, alle aktiv in sechs NABU-Ortsgruppen des Bezirks Rhein-Westerwald, darunter zwei Erzieherinnen eines Waldkindergartens, erwarteten ein praxisbezogenes Programm. Hinzu kamen noch drei Mitglieder der NABU Ortsgruppe Montabaur und Umgebung, die als Experten mit dem DRK-Kreisverband Westerwald e.V. (Jochen Wihl, Christian Wagner, Thiemo Weisenfeld) sowie Nicolas Schreckenbach, Fachmann der NABU-Landesgeschäftsstelle für Arbeitssicherheit, zusammenarbeiteten.

 

Wie sorgt die Gruppenleitung z.B. für die Sicherheit, wenn ihre aktive NAJU-Gruppe Nistkästen reinigen will, die in luftiger Höhe hängen? Nicolas Schreckenbach präsentierte eindrucksvolle Beispiele für eine gute Vorbereitung und wirksame Gefahrenabwehr und ergänzte mit seinem umfassenden Wissen alle Teile der Veranstaltung.  Die DRK-Vertreter vermittelten umfangreiches Wissen und aktives Umsetzten in vielen Unfall- und Notfallsituationen, zudem den kreativen Umgang mit den notwendigen Gegenständen, die man im Gelände mit sich führen sollte oder findet. So erprobten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Rettungsdecke. Als Schattenspender, zur Wärmeerhaltung, sowie zum Bau einer Trage, um Verletzte zu retten oder als goldglänzendes Signal, um die Notfallstelle zu finden. Dass das Dreiecktuch beim Schienen z.B. von Armen wertvolle Dienste leistet, war noch aus konventionellen Rotkreuzkursen bekannt. Dass es nass gemacht zur Kühlung beiträgt oder zum Tragering für den Verletztentransport eingesetzt werden kann, wurde im Freien demonstriert.

 

„Es macht immer Spaß mit den Jungs vom DRK, die hängen sich richtig rein“ lobte Nicolas Schreckenbach auch mit Rückblick auf den ersten Outdoor-Kurs 2019. Das DRK-Team inszenierte viele Notfallsituationen eindrucksvoll, indem die „Verletzten“ vorher geschminkt wurden und die Situation im Gelände sehr realistisch inszeniert war. Dabei kam das eindrucksvolle Darstellungstalent von Maurice Di Giulio, Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe Montabaur und Umgebung, zur Geltung, der z.B. alle Phasen eines anaphylaktischen Schocks durchlebte. Vom Stich einer Biene, deren Stachel noch im bereits geschwollenen Arm zurückgeblieben war, dem Zuspitzen der Situation bis hin zum Schockereignis wurden die Umstehenden herausgefordert. Die Kursteilnehmerinnen kümmerten sich dann aufopferungsvoll und erstaunlich kompetent um den Verletzten. Die Fachleute vom DRK und NABU analysierten anschließend das Handeln und gaben wertvolle Hilfen und hilfreiche Tipps.

 

Unterwegs rund um das Naturschutzzentrum in Holler zeigte Michaela Teusch Heilpflanzen in der heimischen Flora und beschrieb versiert die Einsatzmöglichkeiten von Spitzwegerich und Co. Maurice war auch als Insektenexperte gefragt und referierte z.B. über die Gefahren durch Zeckenbisse. Neben Jochen Wihl und Ute Klapthor wirkte er auch im Organisationsteam mit. Nahezu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen in der Evaluationsrunde vom besten Erste-Hilfe-Kurs, an dem sie jemals teilgenommen hätten. Zum Abschluss wurden die Teilnehmerzertifikate verteilt und alle erhielten ein Outdoor-Notfallsset, sowie Anweisungen für Notfallsituationen. Mit dem großen Wunsch diesen Kurs in ein bis zwei Jahren erneut anzubieten, verließen die NABU-Aktiven zufrieden das Naturschutzzentrum.