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Die NAJU unterwegs im Stadtwald Montabaur

Zum Augusttreffen  der Naturschutzjugend (NAJU) Unterwesterwald starteten 20 Kinder am Schwimmbadparkplatz in Montabaur zu Erkundungen am Biebrichsbach. Zunächst ging es auf dem Kappesgärtenweg in Richtung Hochwasserrückhaltebecken. Viele interessante Naturerlebnisse boten der Blühstreifen rechts vom Weg sowie links der Waldrand am Bach. Michaela Teusch machte die Kinder auf die vielfältigen Pflanzenarten aufmerksam, die unzähligen Insekten eine Heimat  bieten. Kurz vor dem Hochwasserrückhaltebecken wies Michaela die Kinder auf den Wiesenknopf hin, eine Pflanze, die auf einer im Frühsommer gemähten Wiese wächst.

 

Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, ein Schmetterling mit blauschimmernden Flügeloberseiten, legt seine Eier an die Blüte des Wiesenknopfs. Die jungen Raupen ernähren sich dann von der Pflanze. Auf dem Wiesenknopf klettern auch Ameisen umher, die die älteren Raupen in ihr Nest schleppen. Ein Wunder der Natur – nein, eine Täuschung: Die Schmetterlingsraupe sieht nämlich aus wie eine Ameisenraupe und sie riecht auch wie diese. Im Nest der Ameisen vertilgt die Schmetterlingsraupe dann den Ameisennachwuchs, die Ameisen füttern sie sogar. Erst wenn der Wiesenknopf-Ameisenbläuling aus seiner Puppenhülle schlüpft, fällt die Maske und die getäuschten Ameisen machen Jagd auf ihn. Dann muss er schnell aus dem Ameisennest fliehen. Die Kinder schauten sich anschließend das schöne Biotop am Hochwasserrückhaltebecken an. Danach ging es zurück zum Bach. An einer der Sportstationen nutzten alle die Gelegenheit um sich auszutoben und etwas zu essen.

 

Im Einzugsgebiet des Biebrichsbachs sind viele Tiefbrunnen und Quellen. Der Stadtwald ist eine wertvolle Ressource, die geschützt werden muss. Aus dem Stadtwald fördert die Stadt Montabaur täglich drei Millionen Liter Wasser. Das ist die Menge, mit der man 20.000 Badewannen füllen könnte. Auf jeden der etwas mehr als  40.000 Einwohner der Verbandsgemeinde Montabaur umgerechnet,  reicht allein dieses Wasservorkommen jeden Tag für etwa eine halbe Badewanne (75 Liter) voller Trinkwasser.

 

Der Wald am Biebrichsbach zeigt die Wirkung des Wassers. In Bachnähe ist der Bewuchs dicht, die Baumschicht intakt. An den Parallelwegen standen vor Jahren noch Fichten, die jetzt weg sind. Heute wachsen sie langsam nach, aber die Schäden der trockenen Jahre und der Borkenkäferbefall sind gut sichtbar. Für die Kinder boten  sich gute Möglichkeiten den aktuellen Zustand aktiv zu erkunden. Der Biebrichsbach übt auf Kinder eine magische Anziehungskraft aus. An einigen Stellen erforschten die NAJUs die Fließgeschwindigkeit und suchten nach Tierspuren. Die drei Begleiterinnen des NABU Montabaur und Umgebung, Michaela Teutsch, Cheyenna Struck und Ute Klapthor, motivierten zur Erkundung der Natur, stellten Aufgaben und beantworteten  Fragen.