KITA Staudt im Naturschutzzentrum

Die kleine Raupe klettert den Ast hoch und begegnet einer Kohlmeise. Sie ist nicht schüchtern und erzählt der Meise, wie stolz sie sei, ein Insekt zu sein. Die Meise ist skeptisch. Die Raupe präzisiert: Insekten beherrschen die Welt mit etwa einer Million Arten, darunter sind Weltmeister im Gewichtheben (Ameisen), Hochsprung (Zikaden) und beim Lärmen (Ruderwanzen). Die Meise sitzt ruhig auf dem Ästchen und ist beeindruckt. Dann überwältigt sie ihr Hunger und „pick“, ist die Raupe weg. „Gemein“, ein schlimmes Ende fanden die 6 KITA-Kinder, die mit ihrer Begleiterin Lea Bamberger das NABU-Naturschutzzentrum (NSZ) „Alte Schule“ besuchten.

 

Als sie sich dann das Kohlmeisenpräparat im Ausstellungsraum genauer anschauten und das zugehörige Nest mit den vielen Eiern, waren sie besänftigt. Wenn die Meiseneltern nach dem Schlüpfen so viele Jungvögel versorgen müssen und selbst Hunger haben, ist Insekten- und Spinnensammeln lebensnotwendig. Ute Klapthor, Leiterin des Naturschutzzentrums, hatte Raupen der Gespinstmotte mitgebracht, die die Kinder unter der Lupe suchen konnten. Damit war der Lebensüberfluss in der Natur (viel mehr Nachwuchs als zur Bestandserhaltung nötig) deutlich sichtbar. In den nächsten Wochen werden die Raupen unzählige Büsche an Straßenrändern mit ihrem Gespinst überziehen und da sie so viele sind, kahl fressen.

 

Die Bedeutung der Insekten für uns und die Natur hatten die Kinder bereits in der KITA Staudt besprochen, zu deren Konzept auch Waldtage gehören. Auch wie man Insekten erkennen kann war Inhalt der letzten Wochen, in denen auch ein Insektenhotel gebaut wurde. Die Rolle von Insekten im Kreislauf des Lebens wurde auch an anderen Präparaten des Naturschutzzentrums sichtbar. Igel und Eichhörnchen zum Beispiel beißen gerne zu, wenn sie leckere Insekten finden. Die Kinder erwiesen sich als Experten mit viel Wissen zu den Tieren, erkannten unter anderem auch Schwarzstorch, Maulwurf und Dachs und waren zudem äußerst lernbegierig.

 

Jetzt war Zeit für Naturerlebnisse. Am Insektenhotel an der Florianswiese vor dem NSZ flogen Wildbienen, die Kinder zeigten auch hier ihre fundierten Kenntnisse und fragten  interessiert nach dem Brutverhalten. Einem entspannenden Spiel, das Natali Körber anleitete, folgte die Suche der Kinder nach Insekten. Trotz der kalten Witterung konnten Marienkäfer, Ameisen, Fliegen und Co. gefunden werden.  Die Kinder beobachteten sie konzentriert in den mitgebrachten Becherlupen, zeigten sie stolz den anderen und setzten die Tiere wieder in die Wiese zurück.