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NAJU erlebt Artenvielfalt im b-05

Viele kennen das b-05 in Montabaur-Horressen durch sein Kunst- und Kulturangebot. Doch das Gelände mit seinen verschiedenen Bunkern, die von 1969 bis 1993 als Munitionsdepots genutzt wurden, hat noch mehr zu bieten! Das haben sich die NAJU-Kids bei ihrem Ferientermin im August mal genauer angesehen:

 

Mit großer Begeisterung erkundeten unsere jungen Forschenden der Naturschutzjugend Unterwesterwald mit Unterstützung von Johannes Zühlke die Biotop- und Artenvielfalt des Geländes. Sie fingen mit Keschern und Becherlupen unter anderem Blauflügel-Ödlandschrecken, Wespenspinnen, Hauhechel-Bläulinge, einen Kaisermantel, den Braunen Feuerfalter und beobachteten den Wiesenknopf-Ameisenbläuling bei der Eiablage auf einem Großen Wiesenknopf (siehe Bild oben). Alle Tiere wurden selbstverständlich nach kurzer Beobachtung wieder in die Freiheit entlassen.

Außerdem schauten sich die Kinder verschiedene Pflanzen ganz genau an und übten bei zwei Spielen das Erkennen der Arten. Woran unterscheidet man z.B. eine Wilde Möhre von einer Bibernelle und warum gehört die Schafgarbe zu den Korbblütlern und nicht zu den Doldenblütlern? (Wissen Sie das vielleicht, liebe Leserinnen und Leser?)

 

Nach der erfolgreichen Erkundungstour stellt sich aber doch die Frage: Woher kommt dieses Mosaik aus verschiedenen Biotopen und die hohe Artenvielfalt, trotz der ehemaligen militärischen Nutzung des Gebietes? Durch die Abschottung und Pflege ohne Dünger entstanden seltene magere Standorte, die zum Teil aufgrund von Befestigungen zudem trocken sind. Nach Aufgabe des militärischen Stützpunktes begann das Gelände zunächst zu verbuschen, bis eine Privatinitiative das Gelände 2005 für Kunst- und Kulturveranstaltungen übernahm und die Flächen wieder zu pflegen begann. Seit 2016 ist die Will und Liselott Masgeik-Stiftung der naturschutzfachliche Kooperationspartner des b-05 Kunst-Kultur-Natur-Forums. Für den Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt wurde ein detailliertes Pflege- und Erhaltungskonzept entwickelt, mit Maßnahmen wie der Einzäunung zum Schutz vor Fraßschäden, Entbuschungen, der Beseitigung von nicht heimischen Fichten und der Beweidung mit Schafen.

Bei einer Bestandsaufnahme im Jahr 2016 wurden über 330 Arten nachgewiesen. Die in diesem Artikel gezeigten Bilder geben ein paar Eindrücke, welche Artenvielfalt das b-05 birgt. Schaut beim nächsten Besuch mal genau hin!

 

Weitere Infos zur Natur im b-05 finden Sie hier unter https://masgeik-stiftung.de/partner/b-05-kunst-kultur-natur-forum/.

 

Alle Fotos sind von unseren NAJU-Betreuerinnen Ute Klapthor und Michaela Teusch.

 

NAJU-Team: Ute Klapthor / Birgit Dommermuth / Katharina Hutgens / Michaela Teusch