
Wenn die Tage kürzer werden, sich das Laub bunt verfärbt und der Nebel über den Tälern und Wäldern aufsteigt, werden wir uns bewusst, dass das Jahr zu Ende geht. Es ist, neben der Zeit der Einkehr und des Abschieds, auch eine Zeit der Fülle. Pilze, Beeren, Nüsse und andere Früchte versorgen Tiere und Menschen vor der kalten Jahreszeit noch einmal reichlich mit Nahrung. Doch nicht alles, was verführerisch aussieht, ist auch zum Verzehr geeignet. Manches wiederum hat auch heilende Wirkung. Das Wissen darüber hatten insbesondere im Mittelalter die Kräuterfrauen, die Kräuter sammelten und daraus Arzneien herstellten. Leider ging dieses Wissen über viele Jahrzehnte in Vergessenheit.
Umso schöner ist es, dass sich die NAJU-Kinder in ihrem Oktobertreffen mit einigen Gift- und Heilpflanzen aus Utes Garten beschäftigten, wie z.B. Efeu, Pfaffenhütchen, Rose (Frucht: Hagebutte) und Frauenmantel. Sie lernten diese zu benennen und ordneten ihnen in einem Rätsel verschiedene Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten zu. Auch wenn einige Pflanzenarten giftig sind, ist eine Berührung meist unschädlich. Artenkenntnis ist allerdings beim Essen von Beeren und Pflanzenteilen und dem Anfassen von phototoxischen Pflanzen, wie dem Riesen-Bärenklau, geboten!
In der nachfolgenden Bastelaktion konnten die Kinder ihre handwerklichen und kreativen Fähigkeiten ausleben. Sie bastelten mit Rosskastanien, Eicheln, kleinen Zieräpfeln und Blättern viele Fabelwesen, Spinnen, Igel, Ameisen, Giraffen und mehr.
Ein spannendes Pflanzenmemory stellte das Gedächtnis der NAJUs auf die Probe und übte mit ihnen die Namen der Gift- und Heilpflanzen. Sie sollten die Veränderungen der auf einem Tuch ausgelegten Blätter, Früchte und Äste erkennen und die Pflanzen benennen. Ute und Michaela machten es ihnen nicht einfach, wenn sie ein Teil wegnahmen, verschoben oder austauschten.
Bei dem Rätsel „1, 2 oder 3“ brachte Birgit den kleinen NAJUs das Thema Pilze näher. Ganz im Sinne des Quizshow-Klassikers machte sie 3 Aussagen, von der nur eine richtig war. Die drei Felder, die die Kinder ansteuern konnten, bildeten die mit Handylicht bewaffneten Betreuerinnen Katharina, Ute und Michaela. Pilze bilden eine eigene Lebensform, die erstaunlicherweise näher mit Tieren als mit Pflanzen verwandt ist. Sie ernähren sich von organischer Substanz, indem sie sie u.a. mit Hilfe von Enzymen zersetzen. Der größte je entdeckte Pilze ist ca. 1.200 Fußballfelder groß und lebt in Oregon, USA. Das sind nur einige der spannenden Informationen, die die Kinder erfahren konnten.
Ute Klapthor / Birgit Dommermuth / Katharina Hutgens / Michaela Teusch